Tipps & Tricks & Kochen Ihre Konstitution, Vata /Pitta/ Kapha Typ, ist es wichtig darauf zu achten welche Nahrungsmittel für die Doshas das Richtige ist. Generell eignen sich warme, gut gewürzte Speisen und Getränke sowie der sparsame Umgang mitFetten und eiskalten Getränken.
Die Ernährung soll ausgewogen sein - so kann ein Gleichgewicht des Körpers aufrechterhalten bzw. hergestellt werden.
Zehn hilfreiche Tipps für den Alltag und die Ayurveda Ernährung
1. Achte auf dein echtes Hungergefühl Esse wenn du hungrig bist! So ist man sicher, dass der Körper nach Nahrung schreit. Es ist so simpel– beobachte dich, wann und in welchen Situationen du isst. Aus Gewohnheit? Langeweile? Geselligkeit? Wer kennt heute das Gefühl von richtigem Hunger in einer Zeit, wo Essen und Snacks ständig verfügbar sind? Dabei ist echter Hunger DAS Signal des Körpers: Agni, das Verdauungsfeuer, ist aktiv. Der Körper ist bereit zur Nahrungsaufnahme.
2. Trinke ausreichend Trinke ausreichend, und stärke dein Agni! Vergiss all die Empfehlungen, nachdem man direkt vor dem Essen einen halben Liter (kaltes) Wasser trinken sollte, um sich nicht zu überessen. Am besten trinkst Du heisses Wasser 30 Min. vor dem Essen oder nach dem Essen. Heisses Wasser fördert die Verdauung. Du trinkst Zimmertemperatur Wasser? Stell Dir vor, dass dieses Wasser erst auf Körpertemperatur aufgeheizt werden muss, damit der Körper es verarbeiten kann. Jetzt ist Dein Körperfeuer geschwächt, das bedeutet die Flamme ist klein und spärlich. Die Aufnahme weiterer Lebensmittel erschwert damit die Verbrennung und das Kochen wird nur noch bis zu einer bestimmenden Temperatur erreicht. Alles weitere wird unverdaut im Darm liegen bleiben. Aus dem Grund ist es wichtig, Getränke in Körpertemperatur Flüssigkeit (36,6 Grad) damit das Körperfeuer unterstützt wird. Eben! Eine halbe Stunde vor und nach dem Essen darf getrunken werden. Zuviel Flüssigkeit verdünnt die Verdauungssäfte und damit wird die Nahrung ehrer ausgeschwemmt als verdaut. Zum Essen, wenn es wirklich sein muss, ein kleines Glas heisses (Ingwer-) Wasser.
3. Kaue bewusst Du kennst sicher den alten Ratschlag: gut gekaut ist halb verdaut. 32 Zähne zermahlen 32x die Speise. Speichel die Nahrung ein und Kaue gut, somit wird die Nahrung zerkleinert und mit den Verdauungsenzymen aus dem Speichel gut vermischt. Und da der Magen bekanntlich keine Zähne hat, muss er sich nicht mit halben Gurkenscheiben quälen. Daher gilt die Empfehlung, jeden Bissen 32x zu kauen. Was ist denn, wenn Zähne fehlen und nicht ersetzt werden? Die Speise sollte trotz allem gut kaut werden. Die Zähne sind so wichtig für den Verdauungsapparaten. Aus dem Grund wird ein Zahnarztgang zur Kontrolle und besonders die richtige Heimpflege. Zahnbürste (immer von Rot nach Weiss putzen), Zahnseide oder Zahnzwischenbürste jeden Abend einsetzen, damit die Zähne in der Nacht sich erholen können. Reinige die Zunge am Morgen sowie am Abend, damit weniger Bakterien im Mund sind. Hier kann ein Metallzungenschaber eingesetzt werden oder einen Kaffeelöffel umdrehen und die Zunge abschaben.
4. Die optimale Nahrungsmenge in der Ayurveda Ernährung Damit sind wir bei der für dich richtigen Nahrungsmenge: massvoll essen, ist die richtige Einstellung. Schaue Dir beide Hände an, dass ist der Massstab für die Nahrungsaufnahme. Ein Drittel sollte dein Magen mit fester Nahrung gefüllt sein, ein Drittel mit flüssigen oder weicheren Speisen (z.B. Suppe, Brei, weiches Gemüse), und zu einem Drittel frei bleiben, damit der Magen Raum hat, den Speisebrei zu bewegen. Wenn du das Gefühl hast, zu 80% satt zu sein, hör auf zu essen. Das Sättigungsgefühl kommt ohnehin etwas zeitverzögert an. Wenn der Magen überlädst, hat das ein Völlegefühl zur Folge – auch dein Magen hat Mühe, die große Menge gut mit Verdauungssäften zu durchmischen. Zu wenig pro Mahlzeit zu essen, führt wiederum oft zu (Heiss-) Hunger. Dann erneut zu essen, führt zum Jojo-Effekt im Blutzuckerspiegel. Das ewige Auf und Ab des Blutzuckerspiegels macht nicht nur unzufrieden und gelüstig nach Schokolade und Co., sondern wirkt sich ungünstig auf die Funktion der Bauchspeicheldrüse aus. Das wiederum begünstigt Diabetes! Eine allgemeine Empfehlung in der Ayurveda Ernährung lautet, es bei zwei bis drei Mahlzeiten am Tag zu belassen. Zwischen den Mahlzeiten sollten 4-5 Stunden liegen, damit alles gut verdaut ist, bevor die nächste Mahlzeit aufgenommen wird. Vermeide Zwischenmahlzeiten.
5. Die richtige Zeit für die Ayurveda Ernährung Morgens hast du keinen Appetit, bereite dir dein Frühstück vor und nimm dies mit für später. Die Verdauungskraft nimmt im Laufe des Vormittags zu. In der Zeit von 10h bis 14h ist Agni am stärksten – das bedeutet, die größte Mahlzeit des Tages sollte das Mittagessen sein. Dann ist es bis zum Abend gut verdaut und belastet den Stoffwechsel nicht in der Nacht, wenn der Körper sich regeneriert. Vor allem Rohkost sollte nach 14h/15h verzichtet werden. Auch wenn Rohkost als leichte Kost gilt, wird oft übersehen, dass es alles andere als leicht verdaulich ist. Du tust dir nichts Gutes, Abends einen großen Salatteller zu essen! Es liegt dir nachts im Magen und gärt vor sich hin. Lieber Abends eine leichte Gemüsesuppe, etwas Getreide, wenig (pflanzliches) Eiweiß. Fleisch, Fisch etc. sind als tierisches Eiweiß schwer verdaulich – iss das lieber zum Mittagessen!
6. Ingwer-Heisses- und Zitronenwasser regen Verdauung und Stoffwechsel an Am besten ist es, gleich am Morgen auf nüchternen Magen ein großes Glas warmes bis heisses Wasser zu trinken, um zum einen den Flüssigkeitsverlust in der Nacht auszugleichen, und den Verdauungstrakt anzuregen. Ein paar Spritzer Zitronensaft machen das Wasser basisch, und regen zusätzlich an. Wer es gut verträgt, kann etwas (getrockneten) Ingwer zugeben. Ingwer regt Agni (Körperfeuer) an. Aber auch hier gilt: beachte deine individuelle Konstitution. Bei manchen führt zu viel Ingwer zu Sodbrennen, oder es trocknet den Darm zu sehr aus.
7. „Ayurvedisch“ in Indien und bei uns? Ayurvedische Nahrung bedeutet, es ist eine Philosophie, die uns einen Leitfaden gibt und die Regionalen Produkte zum Einsatz kommen. Indische Produkte dürfen gerne in Indien gegessen werden. Eines der meistverbreiteten Missverständnisse rund um die ayurvedische Ernährung ist die Vorstellung, ab jetzt nur noch Reis und Dhal (Linsen), gewürzt mit Kreuzkümmel, Kurkuma und Koriander, auf den Tisch zu bringen. Dabei variiert gerade auch in Indien die Küche sehr – in Kerala, im heissen, schwülen Süden, wird anders gegessen als im eher trockenen Landesinneren, und nochmal anders wird gekocht im Norden oder im Himalaya. Andere Öle werden verwendet, andere Sorten von Reis und Linsen, und auch die Zubereitung von Gemüsegerichten variiert je nachdem, was gerade wächst und Saison hat, und damit auch die Kräuter und Gewürze.
8. Gewürze und Kräuter Verwende gerne Gewürze und frische Kräuter – ein ayurvedischer Umgang meint dabei wie gesagt „indisch“ zu würzen, es in Indien zu lassen. Der Ansatz von „regional und saisonal“ gilt auch hier: alle unseren heimischen Kräuter schmecken gut und haben gesundheitsfördernde Eigenschaften! Ob Bärlauch, Dill, Estragon, Salbei… experimentierte, was dir wozu am besten schmeckt. Schaue dabei auf das Dosha, die Konstitution, die gelebt wird. Jedes Nahrungsmittel und Gewürz macht etwas mit dem Funktionssystem. Ausgleichen, senken oder heben.
9. Qualität und Frische Die Qualität und Frische der Lebensmittel muss stimmen – je frischer und „lebendiger“, desto mehr Lebenskraft gewinnst du aus deiner Nahrung! Je kürzer die Transportwege sind, desto frischer sind Obst, Gemüse etc. Greife mehr zu regionalen und saisonalen Produkten. Wenn möglich in Bio-Qualität, da weniger gespritzt und gedüngt werden muss. Das Gift auf den Feldern landet auch auf deinem Teller.
10. Deine innere Einstellung zur gesunden Ayurveda Ernährung All dies zu beherzigen und dich und deine Mitmenschen unter Druck zu setzen, ist kontraproduktiv. Das Wichtigste ist, das Essen in Dankbarkeit und Achtsamkeit zu geniessen! Gestalte die Essenatmosphäre möglichst entspannt – egal ob in Ruhe zuhause am Küchentisch, oder in der Pause im Büro. Halte einen Moment inne und werde dir bewusst, dass du jetzt isst, um deinen Körper zu erhalten und um zu geniessen, dir eine Pause zu gönnen, und auch emotional und geistig aufzutanken.
Fazit: Bleib entspannt bei der Ayurveda Ernährung! Es sind die Gewohnheiten, die unseren Körper und Charakter formen. Wichtig ist, mit Freude und Leichtigkeit neue Gewohnheiten Schritt für Schritt in den Alltag umzusetzen. Selbst ich genieße hin und wieder Dinge, die laut Ayurveda in die Kategorie „ungünstige Zusammenstellung“, ungeeignet für meine Konstitution etc. fallen. 80% Nahrung zu sich nehmen, die mir zuträglich ist. 20% Nahrung, worauf ich Lust habe. Also 4/5 zu 1/5. Der Massstab sind deine Hände oder teile einen Teller ein.